Samstag, 21. März 2020

62. ein Sprung in der Schüssel

...oder besser in der Autoscheibe. Irgendwo auf einer Fahrt haben wir einen Steinschlag abbekommen, ganz klein. Und wie immer hat es uns zeitlich nicht reingepasst das reparieren zu lassen, ausserdem war es wirklich winzig. Vermutlich durch die heissen Temperaturen tagsüber + die kühlen Nächte, war das kleine Problem plötzlich sehr groß geworden.
Da wir sowieso auf dem Weg nach Mendoza waren, einer größeren Stadt, begannen wir gleich nach einer geeigneten Werkstatt zu suchen. Mit der Vermutung dass wir die gesamte Scheibe auswechseln müssen sind wir in eine VW Werkstatt gefahren. Die Scheibe müsse erst bestellt werden, der Einbau könnte frühestens in einer Woche geschehen....so die Auskunft. Da die Leute wie immer aber sehr bemüht waren uns zu helfen "reichten" sie uns weiter, bis uns gesagt wurde man könne den Sprung auch "versiegeln", so dass er kaum mehr sichtbar sei und die Scheibe nicht weiter springen kann. Das haben wir dann auch machen lassen und das Ergebnis war wirklich gut!


Da wir sowieso schon in der Stadt waren fuhren wir dann auch noch zu einem Händler für Solarpanele, denn der Kühlschrank funktionierte ohne am Strom zu hängen noch immer nicht richtig. Lange Geschichte mit diesem Solarzeugs....
Am Ende kauften wir ein neues Solarpanel und ließen es gleich am Dach montieren.
Wie immer können wir die Hilfsbereitschaft der Leute loben, nicht immer hat alles perfekt funktioniert, aber bemüht haben sie sich. Wir hatten auch das Glück englischsprechende Leute zum Übersetzen zu finden, usw. Also alles gut.


Nur eine Nacht sind wir in Mendoza geblieben, obwohl sich die Stadt mehr verdient hätte. Aber der Parkplatz in der Stadt zum Übernachten lag in der Nähe einer Diskothek (bis 5.00 Uhr Höllenlärm), das WC naja....Frau leidet, und es hatte fast 40 Grad, und auch in der Nacht zu heiss (und laut) um zu schlafen. Und hätte das noch nicht gereicht, dann hätten es sicher die 20 Gelsen im Auto geschafft uns munter zu halten.

Und irgendwie war uns auch bewusst dass schon 6 Monate vergangen waren seit wir losgestartet sind. Eigentlich dachten wir damals wir wären nach einem halben Jahr schon in Bolivien oder weiter.... im Klartext, es war an der Zeit "Meter" zu machen und weiterzufahren. Für die Stadt war es auch einfach zu heiß! Auf ging`s in Richtung der nächsten Passstraße, und schon auf der Fahrt zum Startpunkt für diesen Pass war uns klar: Das wird sicher wieder nicht fad....!



Hab ich schon mal vom Gauchito Gill erzählt? Der Beschützer der Armen, vergleichbar mit Robin Hood. Inzwischen zu DER Symbolfigur als Glücksbringer der Autofahrer geworden. Er wird hier überall verehrt. Ausserdem gibt es noch eine weibliche Schutzfigur, Difunta Correa, eine Frau die ihrem von Soldaten verschleppten Mann mit dem gemeinsamen Baby im Arm in die Wüste gefolgt ist. Dort ist sie verdurstet, das Kind wurde aber noch lebend an der Brust der säugenden Mutter gefunden. Auf vielen Strecken findet man mehrere kleine Schreine, Statuen etc. von Gauchito und der Heiligen. Dieser werden dann diverse Opfergaben hingelegt. Bei der Difunta Correa sind dies symbolisch bevorzugt gefüllte Wasserflaschen.... So schaut das dann manchmal aus wenn dort besonders viele "Gläubige" vorbeifahren:
Am Camping von Uspallata haben wir übernachtet um von dort am nächsten Tag loszustarten. Dieser nette Camping Municipal hatte mal wieder schöne Duschanlagen....

Leicht nervös (meinerseits) ging`s ab ins Bett, mal schauen was der nächste Tag bringt. Denn dieser Pass war die erste Höhenprobe für uns alle!


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