Mittwoch, 20. Mai 2020

69. auf zum Paso San Francisco

Hmmm, wir nähern uns dem Ende der Reise. Nein, eigentlich sind wir schon fast da. Puh...

Nach dem Pan de Azucar fuhren wir weiter über die C13, C17 - über Diego de Almagro, Inca de Oro - nach Copiapo. Der Abschnitt entspricht der alten "Panamericana", auch führte dort früher eine Eisenbahnstrecke entlang. Schon auf diesem Weg blieben wir immer wieder stehen um die Eindrücke besser erfassen zu können. Es war eigenartig. Die Landschaft bestand aus vielen sanften Hügeln und Bergen in harmonischen Farben, die Trockenheit war sichtbar und die endlose Weite mal wieder sehr spürbar. Trotzdem empfand ich auch irgendwie eine .... Traurigkeit. Denn überall waren Schilder und Wege die zu Minen führten, die Orte und Städte waren staubig und wirkten irgendwie bedrückend auf mich. Mein Gefühl war als ob dort die Natur massiv gestört würde. Abgegraben, unterwandert, ihrer Schätze beraubt ....
Ich schreibe das ohne mir ein Urteil zu erlauben, wir alle nutzen diese Metalle und Bodenschätze und für die Menschen dort sind es wohl wichtige Arbeitsplätze. Trotzdem fühlte es sich für mich irgendwie nicht so gut an.







Copiapo lag eigentlich entgegen der Richtung in die wir weiterfuhren, dort befand sich aber die einzige Tankstelle für sehr viele Kilometer. Eindeutig war der Charakter einer Bergbaustadt zu erkennen. Leider war jedes Seitental vorher zu einer inoffiziellen Müllhalde verkommen.... es ist nur schwer zu glauben dass diese Stadt das Tor zu einer der beeindruckendsten Plätze unserer Reise war.





Andere Reisende oder "normale" Autos sahen wir die gesamte Strecke kaum. Hauptsächlich LKW´s kamen uns entgegen, aber selbst die eher selten.

Da sind wir nun, kurz vor dem letzten Highlight. Ein über 4700 m hoher Pass mit 2 Grenzübertritten liegt vor uns. Die nächste Höhenprobe für uns und das Auto. Auf 2 Etappen wollen wir drüber, denn eine Nacht zum akklimatisieren in der Höhe wollen wir uns gönnen. Los geht´s! Demnächst......

Dienstag, 19. Mai 2020

68. Pan de Azucar


Von Chanaral aus fuhren wir also weiter die Küstenstraße entlang Richtung Nationalpark Pan de Azucar. Vor dem Park gibt es einige einsame ruhige Plätze mit breiten weißen Sandstränden und dahinter schroffer spektakulärer Gesteinslandschaft. Perfekt zum "wild" übernachten. Wir haben uns einen windgeschützten Platz für die kommende Vollmondnacht gesucht, eingebettet in die Landschaft, mit Blick auf den Strand, aber weit genug weg von den lauten Wellen des Pazifik.





Den Strand mussten wir natürlich sofort erkunden, unglaublich wie breit der war!


Stimmungsvoll und wunderschön. Vor uns ging die Sonne im Meer unter und hinter uns kam langsam der Mond über die schroffen Berge hervor. Ein toller Platz.

Am nächsten Tag sind wir in den Nationalpark gefahren. Wieder einmal eine ganz besondere Gegend. Über 20 Kakteenarten wachsen dort in diesem trockenen Klima wo deren Überleben hauptsächlich durch das Wasser des Küstennebels möglich ist. Viele Menschen haben wir nicht getroffen dort, aber lustigerweise waren die ersten drei Personen die wir trafen 2 Schwestern aus der Nähe von Berchtesgaden und deren schweizer Freund. Nett war die Plauderei mit ihnen und endlich mal wieder einen vertrauten Dialekt zu hören. Wir spazierten einige Zeit am Strand entlang, zu sehen gab es genug. Die Wellen des Pazifik hatten wie immer eine enorme Kraft, Seevögel flogen herum und vor dem Nationalpark im Meer liegt eine Insel. Die Isla Pan de Azucar wo Humbold Pinguine leben, man kann die Insel umschiffen mit einer geführten Bootstour, darf sie allerdings nicht betreten.



Wir entschlossen uns weiter ins Landesinnere zu fahren und eine kleine Wanderung zu machen. Mitten durch die Kakteen wurde ein Weg hinauf zu einem Aussichtspunkt angelegt, von wo aus man über das Meer und auf die Insel blicken konnte.



Ich konnte mich allerdings eher an den Kakteen nicht sattsehen.



 ....und weil´s so schön war mal wieder ein Video mit noch ein paar Eindrücken:


Sonntag, 19. April 2020

67. Strand und Sand

Zeit wird es die fehlenden Berichte nachzuholen. Endlich verblasst der Schock über unsere hektische Abreise und die Ereignisse der letzten Wochen. Schritt für Schritt arbeiten sich die schönen Bilder und Ereignisse davor wieder an die Oberfläche. Gut so.

Wir waren unterwegs Richtung nördliches Chile, mit Zwischenstopp in La Serena, einer großen Stadt am Meer. Denn das war der Ort wo wir unsere lieben argentinischen Freunden treffen wollten, die gerade eine kleine Chilerunde im Norden drehten und uns entgegenfuhren. La Serena lag für uns alle gut am Weg. Drei nette Stunden haben wir uns getroffen und Erlebnisse ausgetauscht. Nett war es und gemütlich. Und keiner von uns ahnte damals dass uns das Schicksal schon sehr bald wieder zusammenführen würde.
Von wem ich spreche?
Von Esther und Gus. Das Ehepaar dass uns fast genau eine Woche später in einem anderen Land in einer total veränderten Welt in ihrem Haus in Cordoba aufnahm.
Da wir alle wieder in verschiedene Richtungen weiterfuhren, trennten sich unsere Wege wieder. Wir machten es uns noch kurz am Strand von La Serena gemütlich und übernachteten dann an einer Tankstelle.


Tags darauf fuhren wir weiter nach Norden.
Obwohl wir viel Autobahn fuhren gab es doch immer wieder tolle Blicke aufs Meer. Auch die Gegend wurde zunehmend trockener und wir sahen zunehmend mehr Kakteen am Straßenrand.
Am Nachmittag kamen wir in Huasco an, einem kleinen gemütlichen Ort am Meer mit netter Strandpromenade und einem bemalten Leuchtturm.




Im Hintergrund sieht man schon die ersten großen Sanddünen. Diesen Küstenabschnitt entlang ging es weiter auf der Ruta del Desierto. Von dort wollten wir weiter zum Nationalpark Pan de Azucar fahren. Für die Übernachtung dazwischen landeten wir an einem wunderschönen kleinen Ort wo es ausser Kakteen und Meer noch einige geschmackvolle und perfekt an die Natur angepasste Ferienhäuschen gab.




Der Sand wurde am nächsten Tag nicht weniger, zum Glück war es relativ windstill. Womöglich hätten wir sonst die Straße suchen müssen, denn der Sand breitete sich überall aus. Da mussten wir einfach mal stehenbleiben und ein wenig durch die Dünen spazieren. Und bewundern wie es manche Pflanzen schaffen sogar in dieser trockenen Gegend zu überleben.






In der letzten Stadt vor dem Nationalpark füllten wir noch unsere Vorräte auf. In der Obstabteilung entdeckten wir wieder einige Früchte und Gemüse die wir noch nicht so oft gesehen hatten.
So gerne hätte ich eine Wassermelone mitgenommen. Aber leider....viel zu groß für uns allein!




 Mit vollem Kühlschrank machten wir uns auf. Es war nicht mehr weit zum Pan de Azucar.

Im nächsten Eintrag sind wir dann dort, bis bald!