Sonntag, 24. November 2019

32. Kontraste und Überaschungen

Auf der RP 3 bis Rada Tilly und Caleta Olivia - Schönheit, Öl, Müll und Seelöwen

weiter ging es durch tolle Landschaften Richtung Bahia Bustamente. Dort ist ein privates Reservat das wunderschön sein soll, aber derzeit leider geschlossen. Aber auch die Strände und Landschaft davor und danach sind mehr als sehenswert! Nein, sehenswert ist falsch. Wunderschön, fantastisch, berührend, wärmend, herzöffnend. Ja, das ist besser!

 

Oase im Nirgendwo





Zurück auf die Asphaltstrasse, weiter geht es nach Comodoro Rivadavia. Die Stadt ist umgeben von trockenen Hügeln voller Bohrtürme. Als man 1907 nach Trinkwasser bohrte, stieß man stattdessen auf Erdöl. Heute ist die Stadt das Machtzentrum der Erdölindustrie. Überall sieht man Industrie, große Tanks, Windenergieanlagen. Eine moderne wohlhabende Stadt. Aber eben eine Industriestadt, etwas laut, stressig... deshalb beschlossen wir ins kleine Rada Tilly weiterzufahren. Noch schnell tanken und Lebensmittel auffüllen. Lustigerweise hat uns der Tankwart gleich Deutsch mit uns gesprochen, ein junger Bursche, der die Sprache lernen will um dann nach Österreich oder Deutschland zu reisen. Hätten wir bloß auch so viel Motivation mit´m Spanischlernen....



Beim Einkaufen dann der Schock! Jetzt sag ich echt am selben Morgen noch zum Raimund dass i froh bin den Weihnachtsrummel daheim in den Geschäften ned zu haben. Und dass sicher scho überall die Nikoläuse herumstehen, Weihnachtslieder usw. Und dann gehn wir ins Geschäft und dann DAS!

Waaaahhhh!
Ja und dann der nächste Schock. Noch nicht mal raus aus der Stadt, schon lag überall der Müll. Beim Radfahren hat Raimund dann auch noch alte Autos, Kühlschränke, Elektrogeräte etc. gesehen.


gesperrte Strasse vor Rada Tilly
Campingplatz Rada Tilly
In Rada Tilly sind wir dann eine zweite Nacht geblieben weil der Wind so stark war und wir nicht weiterfahren wollten. Dafür haben wir (wie in Blog Nr. 27 berichtet) Wäsche gewaschen. Am Camping haben wir wieder Reisende getroffen die wir von vorherigen Orten schon kannten. Ein französchisches und ein belgisches Pärchen. Irgendwo trifft man sich immer wieder auf der Strecke Richtung Süden. 
Weiter ging es über Caleta Olivia, Ziel war Puerto Deseado (da sind wir auch gerade). Eigentlich eine wunderschöne Küstenstrasse, auch wenn der Straßenzustand nicht der allerbeste ist. Aber die Blicke aufs Meer sind toll! Nur: Caleta Olivia - wieder Müll, Müll, Müll.......


...leider...
Sehen wir richtig?! Was liegt da am Strand direkt neben der Straße? Ich hätte sie übersehen, aber Raimund zum Glück nicht. Seelöwen!! Nicht abgesperrt, kein Ranger, nichts überwacht. Leider viel Müll überall. Auch Fischer und Spaziergänger mit Hunden, was problematisch ist wegen Krankheitsübertragung. Deshalb sind in den offiziellen Parks keine Hunde erlaubt. Aber auch das gehört zu Argentinien. Und wir genießen die Zeit und die Nähe mit und zu den Tieren.






Beeindruckende Tiere! 
Schön langsam wird uns immer mehr bewusst warum die Leute so von Patagonien schwärmen. Aber es ist wie immer schwer das jemandem zu vermitteln der es nicht selber erlebt und gesehen hat. Vor allem "gefühlt". Wie fühlt sich Weite an. Wie wilde, freie Natur. Wie hören sich die stürmischen Nächte an. Wie leuchtet der Sternenhimmel hier. Trotz Wind und manchmal Kälte und anstrengenden langen Pisten schleicht sich dieses Patagonien Stück für Stück in mein Herz. Ich konnte mir nicht vorstellen dass ich mich für einen Ort so sehr begeistern kann wie für mein geliebtes Afrika. Ich glaube schön langsam werde ich eines besseren belehrt....










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